Die Sparkassen-Finanzgruppe treibt schon seit einem längeren Zeitraum eine Vereinheitlichung der Datenverfügbarkeit aller angeschlossenen Institute voran. Einheitliche und vollständige Daten über die Fondsinvestments sind essentiell für die eigenen Verpflichtungen der Sparkassen gegenüber ihrer Aufsichtsbehörden. So war auch schon der Vorgänger der KVG-Schnittstelle, die sog. DEKA-Schnittstelle, ein Instrument, um genau diesen Zweck zu fördern. Gemeinsam mit dem IT-Partner, Thomson-Reuthers (jetzt Refinitiv), wurde vor einigen Jahren die KVG-Schnittstelle der Sparkassen aufgesetzt und hat sich zentral zwischen AIF und Sparkassen etabliert. Portfoliodaten sollen nur noch über diesen Weg zwischen den KVGen bzw. deren AIF und den investierten Sparkassen ausgetauscht werden. Technisch gesehen wird ein Filetransfer-Server eingesetzt, der es der einen Seite (AIF) erlaubt, Daten hochzuladen, und der anderen Seite (Sparkassen-Finanzgruppe), die Daten abzurufen.
Die Sparkassen-KVG-Schnittstelle wird von dem Dienstleister Refinitiv betreut. Refintiv ist die zentrale Anlaufstelle für das Onboarding, welches jedoch nur für KVGen zulässig ist. Es gibt zwei Möglichkeiten, sich anbinden zu lassen: Entweder lässt man sich als KVG direkt anbinden oder man wählt den Weg über eine bereits angebundene Service-KVG und nimmt deren Meldungsservice in Anspruch.
Für die Anbindung ist vor allem Geduld erforderlich. Um das gewünschte Ziel einer höchstmöglichen Datenqualität für die angebundenen Sparkassen zu erreichen, wird ein umfangreiches Onboarding-Verfahren durchgeführt. Dies dauert ca. 6 Monate. In dieser Zeit soll sowohl sorgfältig die Technik aufgesetzt als auch die Datenvalidität ausgiebig getestet werden. Erst wenn beides abgenommen ist, kann produktiv an die Sparkasseninvestoren gemeldet werden. Das Verfahren hat sich – trotz der Dauer – als äußerst effektiv und in Bezug auf den gewünscht Zweck als unerlässlich erwiesen.
Als Sparkassen-Meldung oder Sparkassen-Reporting (Bezeichnung aus Sicht der KVGen bzw. der AIF) werden die Adress- und Positionsmeldungen an die KVG-Schnittstelle bezeichnet, da der AIF zwei Meldungen absetzt. Die erste Meldung besteht nur aus Stammdaten. Sie gibt im Wesentlichen den Meldungsumfang auf Fondsebene und an Einzelpositionen wieder. Es gibt zwar für diverse Instrumente Aggregationsmöglichkeiten, aber grundsätzlich gilt der Look-Through-Ansatz, da von der Empfängerseite eine sehr starke Granularität erwartet wird.
Die danach in einem Abstand von wenigen Tagen folgende Positionsmeldung ergänzt diese Stammdaten dann um Risiko- und Positionswerte.
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Das Übertragungsformat ist .csv. Sofern mit Excel gearbeitet wird, ist ein Konverter nötig. Die Excelfunktion zum Speichern in .csv könnte hier pflichtige Formate ändern und daher im Einzelfall kein probates Mittel darstellen. Die Meldungen werden dann „line by line“ erstellt und beinhalten, je nach Instrument und individueller Ausgestaltung des Reportings, bis zu ca. 115 Kennzahlen.
Die Datengattungen sind umfangreich. Ein wesentlicher Punkt sind aufzubauende Identifizierungscodes des AIF und der Einzelpositionen. Daneben werden diverse Stammdaten zum AIF und zu den Einzel- und Sammelpositionen gemeldet. Wertbezogene Bewegungsdaten runden das Meldungsset ab und werden noch von Risikodaten bzgl. der Positionen oder Kontrahenten der Positionen ergänzt.
Nein. Angebundene Sparkassen sollen und können nur über diesen Weg mit Daten versorgt werden. Qualitative Berichte sind hiervon ausgenommen und werden in der Regel nach wie vor per Excel übermittelt.